Sonntag, 19. Januar 2014

Am Limit / On the edge - Doi Khun Tan National Park

Nach eingehendem Studium der topographischen Karte Thailands ergibt sich für uns eine klare Route. Da auf unserem geplante Weg nach Südsüdost eine mittlere Bergkette zu überqueren ist, entscheiden wir uns für einen „Keil“. Dieses tief eingschnittene Tal führt in die Berge und nach einer Kehrtwende wieder auf der anderen Seite heraus. Ein Fluss und die Eisenbahnlinie führen ebenfalls durch das Tal, also entscheiden wir uns für die vermeintlich relativ ebene Strecke.

Unterwegs halten wir an einem Schrottplatz und erzählen von unserer geplanten Route. Der freundliche Thai bekommt einen Lachanfall mit milden Erstickungsanfällen und leichten Grunzlauten. Er schüttelt den Kopf bis die Backen wackeln und kriegt sich nicht mehr ein. Später lassen wir unseren angebrochenen Lenker in einer kleinen Garage für 20 Baht (ca. 50 Eurocent) schweißen. Direkt gegenüber nehmen wir in einem 5-Sterne-Golfressort unseren Lunch ein. Auf dem Parkplatz werden wir mitsamt der Rikscha von einer Gruppe Koreaner umzingelt, die um die Wette Photos von dem Touristenevent - uns - schießen...

Studying the topography of thailand diligently results in a clear plan. As we have to cross a mid-size mountain range on our SW-route, we choose a deep valley that kind of criss-crosses through the mountains. A river and train tracks run also through this valley, so there shouldn´t be any major climbs.

Along the way we stop at a junk yard and tell the guys about our plan. One of the friendly Thais goes into a laughing fit, almost choking himself. He´s shaking his head so hard his jowels start to jibber. Later on we have our handelbars welded at a small garage for 50 Baht (roughly 2 Quarters). On the other side of the road is a 5-Star-Golf Ressort where we lunch. In the parking area a bunch of busy Koreans encircles us and they take pictures of us and our rikshaw, posing with us as if we were the main tourist attraction of the area...


Schließlich nähern wir uns den Bergen und die These: Fluss + Zug = leichte Steigung bestätigt sich zunächst. Es wird langsam hügeliger und ruhiger. Ab und zu steigen wir beide ab und schieben die Rikscha einen Hügel hinauf. Alles gut, also. Als ein Schild auf den Bahnhof und den Eisenbahntunnel verweist, ändert sich allerdings die Szenerie. Vor uns bäumt sich eine Rampe auf mit mindestens 15% Steigung.  Die Rikscha da hinauf?!?! Wir nutzen unsere Seile, um Zügel für den Lenker zu bauen. So können wir beide von hinten schieben und lenken. „Kleine Schritte machen“, ächze ich zu Pauline herüber, die sich neben mir ins Zeug wirft. Überflüssiger Hinweis. Unser Fortschritt wird immer langsamer bis wir wirklich zentimeterweise hinaufkriechen. Kurze Pause in einer Kurve. Danach der Blick auf die nächste Rampe...

Finally we reach the mountains and our theory of "River + Train tracks = Mild Climbing" is confirmed. Slowly hills start to rise and the forest on both sides of the road closes in, becoming more and more quite. So far, so good. Every now and then we dismount and push the rikshaw up small climbs. As we reach the train station and the train tracks vanish into Thailand´s longest rail tunnel, a change is about to happen: A climb worthy of the steepes San Francisco roads blocks our view. We use ropes for reigns so that we can both push the rikshaw from behind. "Make small steps" i manage to blurt out to Pauline in between heavy breathing. Superfluous tip, this was. We crawl up the climb - literally - inch by inch. A short break in a bend and looking up the next climb...


Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir das Tor des Nationalparks und die ersten ebenen Meter Straße fühlen sich göttlich an. Das Parkteam johlt und traut seinen Augen nicht. Komisches Gefühl, an das wir uns beide ein wenig gewöhnt haben: Überall, wo wir auftauchen, begrüßen uns die Menschen mit Jubel – wie bei der Tour de France.

Am nächsten Tag legen wir einen Ruhetag ein. Allerdings wollen wir auch hinauf bis zum Aussichtspunkt im Nationalpark (1375m). Wir schlafen also aus (bis 8:30), frühstücken und legen uns zwei Stunden lang auf eine Wiese: Acroyoga, Ukulelenstunde für Pauline und lesen. Dann geht es 7km zu Fuß bergauf durch den Dschungel… es wird stiller und mystischer… beschreiben lässt sich das Gefühl kaum. Oben angekommen gibt es kurz vor Sonnenuntergang den versprochenen Rundumblick! Ach ja, und runter müssen wir auch wieder.

Just before the sun sets we reach the gate to Doi Khun Tan National Park and the first meters of even road feel like heaven to us. The rangers are having quite some fun as they see us approaching their gate. Strange sensation this is and we´re both starting to get used to it: whereever we turn up people start to cheer us on - feels a bit like the Tour de France.

The next day shall be a rest day. Still, we want to hike up to the view point (@ 4500 feet). Thus, we sleep in (until 0830 am), have breakfast and spend two hours doing acroyoga, playing ukulele and reading. Then we set out to the 7km hike through the jungle. Quiet. Mystic. Again we reach our destination - the top of the mountain - just before the sun sets and we´re rewarded with a beautiful 360-view of northern Thailand. And yes, you´re right, we have to get back down again.



Um vor Einbruch der Dunkelheit (das geht nahe des Äquators ziemlich schnell) zurückzukommen, joggen wir die Strecke zurück durch den Dschungel, was ein Heidenspaß ist: Die Beine bergab laufen lassen, Tritte suchen, links hüpfen, rechts springen, dann mal kurz rutschen und irgendein inneres Ortungs- und Balancesystem sorgt immer wieder auf´s neue für´s Gleichgewicht und vermeidet erfolgreich jeglichen Sturz. Unterwegs begegnen wir einigen leicht erstaunten Thais… ;-)

To make it before dark (near the equator it gets dark rather fast), we run down through the jungle, which is great fun: Let your legs do their thing, let your eyes scan for the best spots to set down your feet, jump left, jump right, slide a bit and evyerthing is being calibrated within split seconds by something located - maybe - within our brain and prevents us from taking a nasty fall. The Thais we meet on our way down looked rather stunned, by the way ;-)

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