Freitag, 7. Februar 2014

Chon Buri - Am Meer/At the seaside

Die Rikscha und unser Urlaub neigen sich dem Ende zu. Wir haben also beschlossen, nicht bis nach Trat zu fahren (das wären noch 250 km zusätzlich) sondern die Odyssee am Meer zu beenden. Der Weg dorthin führt uns an Bangkok und dem Flughafen Suvarnabhumi vorbei nach Chon Buri.

The Rickshaw and our holidays are coming to an end. We have decided not to go all the way to Trat (another 250 km) but to finish our trip at the sea. On the way to Chon Buri we pass Bangkok and its airport of Suvarnabhumi.



Das Klima ist mittlerweile so schwül, dass mich das auf den Sattel schwingen schon schwitzen lässt. Am letzten Tag haben wir zwei Platten. Der erste Boxenstopp dauert etwas länger, der zweite benötigt nur ca. 20 Minuten :-).

By now it is so humid that we start to sweat just by sitting on the saddle. The last day holds two pinched tires for us. The first pit stop takes a while, the second one is done in 20 minutes only!


Der letzte Tag mit unserer Rikscha scheint uns auch die gesamte Palette Thailands noch einmal schenken zu wollen. Morgens, auf einem diesigen Feld ein Hirte mit Stock und seinen sechs Kühen. Danach einen kleinen Fluss entlang mit einem Meer von Lotusblüten, das uns beide in seinen Bann zieht. Entlang des Flusses noch einmal Thais wie wir sie kennen und lieben gelernt haben: offen, lustig, gastfreundlich und sympatisch. Auch arm, aber das scheint keine Rolle zu spielen.

The last day with our Rickshaw seems to hold everything in store for us that we love about Thailand. In the morning along a hazy field a shepard with his stick and six cows. Thereafter a small river drenched with Lotuses draws us in. Later on Thai people as we have come to love and respect them: open hearted, funny, welcoming and sympathetic. Also poor, but that seems to be of less importance.



Später folgen Reminiszenzen an Bangkok und die Großstadt. Ein Highway auf 10m hohen Stelzen mit 4 Spuren. Nochmals 4 Spuren darunter und nochmals 4 Spuren daneben rollen in Richtung Bankgkok, Flughafen und Industriezone. Auch hier sind die Lkw immer noch überwiegend respektvoll und halten Abstand. Und auch hier halten immer mal wieder Pickup-Trucks, damit ihre Insassen uns von der Straße aus zujubeln und ein paar Fotos machen können.

Then a few reminiscences of Bangkok and the big cities. An elevated highway with 4 lanes. Another 4 lanes below it and again 4 lanes on each side, all of them rolling towards Bangkok, the airport and the industrial parks. The truck drivers are still kind to us and keep their distance. And even on this busy road every now and again a pick-up truck stops by the side of the road so that it riders can cheer us on and take pictures of us.


Es geht über eine Brücke, rechts ahnen wir das Meer. Noch zeigt es sich aber nicht. Chon Buri und die letzten Städte waren geprägt von Moscheen und Muslimen. Das überrascht uns etwas, aber irgendwie hat sich auch nix geändert außer der Form der Gottesanbetungsörtlichkeiten. In Chon Buri rollen wir kurz ans Meer, das etwas enttäuscht. Vielleicht ist nur Ebbe, aber kein Palmenstrand in Sicht, nur Bracke.

Across a bridge, on our right we sense the sea. We don´t see it yet, though. Chon Buri and the last few cities have been charcterized by mosques and muslims. We were slightly surprised but somehow nothing has changed except for the shape of the places to worship god. In Chon Buri we are disappointed by the sea. Instead of palm lined beaches all we see is some nondescript place of water, mud and sand mixed together.


Also noch 10 km weiter nach Bang Saen. Bei Sonnenuntergang die letzten Meter auf einem halbplatten Reifen auf den Strand rollen. Und endlich ins Wasser...Abends erfahren wir, dass unser Hotel schon zu hat. Wie immer - wirklich immer - ist das nicht schlimm. Die Besitzerin vom Laden nebenan ruft die Hotelinhaberin an. Schließlich taucht der Parkwächter auf, öffnet das Büro und gibt uns unseren Schlüssel :-)

Thus, another 10 km to Bang Saen. At sunset we cover the last meters on a half empty tire and roll onto the beach. And finally: the sea, water to swim in… In the evening we find our hotel closed already. As always this doesn´t matter much. The owner of the shop next door calls the operator of the hotel who in turn sends the park attendant over. He then unlocks the office, takes out a key and opens our room :-)


Am nächsten Morgen erfahren wir, dass Lars unser Zimmer für den 4. März gebucht und sich leider um einen Monat vertan hat. Macht nix :-) Nun möchten wir noch die Rikscha verkaufen und in gute Hände übergeben. Wir fahren also zu einem Laden, den wir gestern gesehen haben und der uns beiden aufgefallen war. Parken die Rikscha am Bordstein und heraus kommt der Inhaber. Wir zeigen ihm unser Gefährt, preisen es etwas an - alles noch im Spaß - und fragen: Möchte er sie denn kaufen? Seine Antwort überrascht uns nach allen Erfahrungen nur milde: Ja, er will sie. Er bietet zudem genau den Preis, der vorher von uns mental festgelegt wurde :-) Als Draufgabe und finalen Abschied gibt es ein vietnamesisches Essen in seinem Laden, der sich als äußerst cool eingerichtetes Restaurant entpuppt.

The next morning we are told that our booking was for March 4th. Lars has somehow confused the dates! Now we want to sell the Rickshaw and see it in the hands of the right person. We drive to a store which we had both noticed the day before. Park our vehicle at the curb. Out comes the owner. We present the Rickshaw to him, praise its benefits - joking - and ask him, if he wants to buy it. His answer? Yes! After all of our experiences we are only slightly surprised by this and he pays exactly the price we had established mentally on the previous evening. As a bonus and a final good-bye we are treated to delicious vietnamese food in his shop which turns out to be a well designed restaurant.


Vielen Dank euch allen, die ihr uns begleitet habt, am Wegesrand jubelnder Weise, von zuhause, on the line. Wir waren nicht allein unterwegs, auch nicht zu zweit. Und das war wunderschön...

Many thanks to you all. To the ones we have met along the road, the ones who cooked for us, cheered for us, followed us from home, laughed for and with us, gave us water, smiled at us, moved out of the way for us in intersections where we couldn´t stop having no brake on the rickshaw and everybody else. We were not alone on this trip. We weren´t even a twosome, we were many . And that was very beautiful…




Sonntag, 2. Februar 2014

Impressionen einer Reise auf 2qm, Luxus, Kakerlaken, Spiderman


Please scroll down for English version!

Die Sonne geht auf und wärmt mein Gesicht. Ein Mann mit Krücken bahnt sich seinen Weg entlang des Flussufers. Es ist friedlich. Wie an jedem Morgen, an dem die Sonne grade erst aufgeht.
Der Tatendrang der Menschen mischt sich mit ihrem langsamen Erwachen. Gleichförmig ziehen sie ihre Bahnen durch die wabernde Morgenluft - zum Markt, zur Schule, zur Arbeit; zu Fuß, auf dem Roller, mit dem Fahrrad. Begleitet von langen Schatten verschluckt sie das Gegenlicht der Morgensonne auf ihrem Weg in den Alltag.


Bergsilhouetten,  die wie Scherenschnitte den Horizont säumen, ziehen an uns vorüber.Mit Zuckerrohr bepackte LKWs raunen in rauen Mengen an uns vorbei. Erntezeit.Staub wirbelt durch die Luft und legt sich wie ein Film auf die verschwitzte Haut der uns winkenden Arbeiter. Mit jedem Tag, den wir fahren wird die Luft ein bisschen schwüler, die Sonne ein bisschen heißer und wir ein bisschen brauner.



Auf dem Weg nach Nakhonsawan beschließen wir, uns in ein Hotel einzumieten. Die letzten beiden Nächte haben wir in umgebauten Gefängnissen verbracht. Wir müssen Wäsche waschen, duschen und brauchen einen Pausetag. Ein bisschen Luxus (eine warme Dusche - die Ansprüche sinken) kann nicht schaden. Als wir mit unserer Rikscha vor dem „Paradiso - Design Hotel“ vorfahren, staunen die (ziemlich jungen) Hotelangestellten nicht schlecht und begrüßen uns mit kindlichem Gekicher. 
Das Hotel hält, was es auf der Webseite verspricht und steht in krassem Kontrast zu unserem letzten Nachtlager.



Wir nehmen den Raum auf unsere Art und Weise in Beschlag:


Als wir am nächsten Morgen nach der Rikscha sehen, müssen wir feststellen, dass sie auf dem Vorderreifen Luft verloren hat. „Ich repariere mal eben unsere Rikscha.“, sage ich und lasse Lars im Foyer zurück, in dem er arbeitet. Kaum mache ich mich daran, die Rikscha auf einen Plastikstuhl aufzubocken, kommen mir die beiden Parkplatzangestellten zur Hilfe. Man(n) nimmt mir Schraubenschlüssel und Schraubenzieher aus der Hand und macht sich daran, das Vorderrad auszubauen. Ich muss geradezu darum betteln Hand anlegen zu dürfen. Gemeinsam wechseln wir den Schlauch aus und sehen, dass die Ursache eine Speiche ist, die sich durch den Deckmantel der Felge geschraubt hat. Innerhalb weniger Minuten ist die Speiche zurück geschraubt, ein neuer Schlauch im Mantel, der alte Schlauch geflickt und das Vorderrad wieder eingebaut. Es kann weitergehen.  


Auf der von uns eingeschlagenen Route machen wir zum ersten Mal schlechte Erfahrungen im Straßenverkehr. Junge Proll-Thais preschen mit ihren getuneten Rollern haarscharf an uns vorbei, LKWs nehmen keine Rücksicht,  Autos fahren zu dritt in einer einspurigen Straße um sich gegenseitig zu überholen. Abgebrannte Felder säumen unseren Weg, heißer Asphalt flimmert am Horizont, die Menschen grüßen uns nicht mehr, auf der Straße liegen überfahrene Hundewelpen.Irgendetwas stimmt nicht.

Nicht nur wir, sondern auch unsere Rikscha wird schwermütig. 6 Mal springt die Kette ab.
Abends kommen wir (zum Glück) in einen kleinen Ort mit netten Menschen und mieten uns einen entzückenden Bambusbungalow. Als Lars im Internet recherchiert stößt er auf eine Karte Thailands, die die magnetische Anomalie des Landes darstellt. Auf unserem Weg sind wir offensichtlich durch ein verändertes Magnetfeld gefahren. „Alles Humbug und Hippikacke“, könnte man denken - wir beschließen jedoch unsere Route zu ändern. 

Weiß: unsere Route
Kaum fahren wir am nächsten Tag los, werden wir von zwei Frauen auf einem Roller beschenkt. 12 x 0,6 l Wasserflaschen und eine Ananas! Etwas weiter winkt uns ein Wassermelonenverkäufer heran. Er reicht uns frische Spalten geschnittener Melone und schenkt uns eine seiner Früchte.
An einem Kaffeladen  läuft Lars ein offensichtlich homosexueller Thai hinterher und drückt ihm eine Packung Zimtgebäck in die Hand. Vielleicht steigt die Beschenkung mit jedem zurückgelassenem Kilometer? Auf jeden Fall steigt das Maß des Erstaunens in den Augen derjenigen Thais, denen wir von unserer Reise erzählen. Ca 600 km liegen mittlerweile hinter uns.

Abends kommen wir reich beschenkt in Ta Khli an. Zwei junge Mädchen zeigen uns auf ihrem Roller den Weg zu einem Bahnhofshotel. Wir geben ihnen das Zimtgebäck als Dank.
Unser Zimmer ist wieder eine Zelle - aber das Bett hat einen Spider Man Bezug!

Wir nehmen es - und begegnen im Badezimmer unserer ersten Kakerlake.
Spiderman...beschütze uns!
Bitte. Bitte. Bitte.


ENGLISH:
The rising sun gently caresses my face. A guy on crutches trods along the river bank. Peaceful. As every morning as the sun rises. Everybody´s motivation mingles with their own awakening as they slowly return from their slumber and enter this reality. On their ever constant paths they move through the billowing morning air – to the market, to school, to work, on foot, on a scooter, by bike. Accompanied by long shades they are swallowed by the contre-jour on their ways into their daily routine.

Mountain silhouettes line the horizon and pass us by. Trucks packed with sugar cane in enormous amounts pass us by. Harvest. Dust whirls through the air settling in a fine patina on the sweaty skin of the workers who wave to us across the fields. Every day that we ride we move further south and every day the humidity rises a little, the sun stings a bit more and our tan grows deeper.


On our way to Nakhon Sawan we decide to stay in a real hotel for once. Having spent our last two nights in former prisons we now would really like to take a decent shower, do our laundry and rest for a day. A bit of indulgence (e.g. a hot shower - our demands have gone done) shouldn´t do us any harm. As we pull up in front of “Paradiso Design Hotel”, the rather young hotel employees are quite surprised and welcome us with their innocent laughs. The hotel lives up to its (website-) promises, being in stark contrast to our last bivouac.


In our own peculiar way we take command of the space (see pictures above)

On the next morning we find our front tire rather flat.“I´ll take care of that”, I say and leave Lars working in th lobby. Having barely begun to jack up the rickshaw onto a chair the park attendants hurry over to assist me. Taking wrench and screw driver out of my hands they start to dismount the front wheel. A spoke has turned its way slowly up through the rim and into the soft inner tube, puncuating it in a manner not desired. Within a few minutes the spoke is relegated back to its intended position, a new inner tube inserted and the front wheel installed again. Off we go again!

On this stretch of our journey we start to have our first encounters with rude traffic. Within a whisker young Thai kids roar past us on their pimped up rides, trucks don´t pay us no respect, cars don´t mind passing us when somebody else is already overtaking a fourth car in the same spot… The fields lining the street are burned, hot tarmac flickers and the road is actually studded with dead animals of all sorts. Something ´s off here.


Not only we but also our rickshaw turns lugubrious. Six times our chain jumps off (this has happened only once in 500 km before). In the evening we - luckily - find a small resort with nice people and we spend the night in a cute bamboo bungalow. Checking out things on the line we find a map of the magnetic anomaly in Thailand. A closer look reveals: on that day we have just entered the anomaly (white line in the map above). “Hippy shit” one might be inclined to think. Be it what it may, we decide to change our route slightly.

Immediately after we leave the next morning two women hunt us down on their scooter and motion us to stop. They want to gives us 12 (!) bottles of water and a pineapple! Just a little while later the melon man waves us over to his place. He gives us a few pieces to eat right away and sends his son to bring a melon for us from the stack that has been set aside for the family. As we have coffee an apparently homosexual Thai guy runs after Lars… to give us a box of cinnamon sticks and to clap Lars´ tight and by now very firm ass in the process. The further we travel, the more surprised the Thais are to hear about our trip and how far away we´ve come from. Even for us it is hard to believe that more than 600 km separate us already from Chiang Mai.


In the evening we arrive at Ta Khli - laden almost with more presents than we can carry. Two girls show us the way to the hotel in town on their scooter. We give them the cinnamon sticks J Alas, yet again, our room resembles another prison cell. At least the sheets are Spiderman Design! Yay! We take the room and meet our first cockroach in the bathroom. Spiderman!! Help us! Please!!!

Dienstag, 28. Januar 2014

Speak Thai with Jeab :-) and Sing with Hero ;-)


We have met Jeab on the bicylce. In the evening she came to our hotel (by the way: the first ex-prison we have ever slept in) to pick us up and have a few leo at her noodleshop. She taught us some Thai, very good teacher that she is (see video 1 below).

The next morning she invited us for breakfast at her restaurant and we let her fly in some acro yoga :-) (see picture 1 below).

Her son Hero (picture 2 below) sang some christina aguillera song (video 2) for us to say goodbye - thumbs up, hero. what an amzazing epic singer you are!!


Come fly with me, Jeab!


Jeab hat uns beim Fahrrad fahren getroffen und sich auf der Straße mit uns verabredet, nachdem sie uns ein Hotel empfohlen hat (in dem sie noch nie war, überigens: der erste knast, in dem wir übernachtet haben :-)) . Zwei Stunden später klopft es an unserer Tür und zu unserer überraschung steht sie tatsächlich dort!

Abends zeigt sie uns ihren Nudelladen und bringt uns etwas Thai bei (siehe Video). Am nächsten Morgen waren wir zum Frühstück eingeladen und haben sie eine Runde fliegen lassen (siehe Bild) :-)

Ihr Sohn, "Hero," hat zum Abschied für uns noch was von Christina Aguillera geträllert: Daumen dreimal hoch, HERO (siehe Video 2)

Hero GaKa



Neues Tretlager - New bottom bracket installed

hello and welcome to our blog! english version below the pictures!

hallo! am anfang ist alles aufregend und neu und dann wird es irgendwie normal. normal, dass wir jeden tag irgendetwas geschenkt bekommen - vorgestern ein frühstück, gestern eine flasche wasser und ein abendbrot, dann ein neues tretlager und kaffee...

sind wir so nett? oder die anderen? oder möglicherweise alle?

erlebnisse ziehen so schnell vorüber, an uns vorbei und hinter uns in die vergessenheit, dass wir manchmal kaum wissen wo wir vorgestern übernachtet haben oder was gestern passiert ist. das, was bleibt, sind meistens die menschen, denen wir begegnet sind.

gestern nacht haben wir in einem umgebauten gefängnis an der bahnhofsstadt ban taphan hin eingecheckt. unser zimmer: eine ehemalige zelle... heute morgen weckt mich ein vogel, der für mich immer thailand sein wird, dieser klang und diese kleine abfolge von drei oder vier melodietönen. dann fangen die mönche in den nahe gelegenen klostern um die wette zu chanten an...

wir haben also ein neues tretlager, das ist das mechanische herz unserer rikscha-maschine. die knackenden geräusche und das knarzen waren in den letzten tagen immer lauter geworden, sodass wir für heute eine reparatur ins auge gefasst haben. wir fragen also im ersten laden, der sich eher als tuning-shop heranwachsender herausstellt. wir werden ins "zentrum" geschickt. im dortigen fahrradgeschäft begrüßt man uns kopfschüttelnd und mit dem thailändischen handschütteln (handfläche nach außen, hand vor der brust), das bedeutet: "tut mir leid, nein." aber wir erhalten eine handgezeichnete karte: bis zum nächsten 7-Eleven und dann rechts bis zum uhrenladen. auch dort gibt es keine teile für unser uraltmodell - baujahr vermutlich irgendwann in den 1950er Jahren. pauline fragt in einem weiteren laden nach und die betreiberin nimmt sie schließlich persönlich mit (nachdem alle wegbeschreibungsversuche gescheitert sind). die beiden kommen mit einem jungen mann zurück, der zumindest schon mal fachmännisch an der kurbel rüttelt, den kopf schüttelt und uns bedeutet ihm samt rikscha zu folgen. nach 30m geht es rechts in eine gasse hinein, so eng, dass unsere rikscha kaum hineinpasst. es wird an einer metalltür geklopft und als ein alter mann in der garagentür erscheint, wissen wir beide: das ist er. dieser mann ist der arzt, der unsere rikscha wieder heilen wird. es dauert eine stunde, während der er das alte tretlager mit hammerschlägen öffnet, das gehäuse mit benzin und einer drahtbürse reinigt, von einer plastikkette mit 20 modellen ein blitzblankneues tretlager abschneidet, eine uralter achse findet (aber in gutem zustand, im gegensatz zu unserer), scheinbar eine willkürliche menge an tretlagerkugeln in einen großen fetttopf wift (später zählt er sie gottseidank doch noch), einen jungspund losschickt, damit er zwei neue schrauben holt und schließlich alles wieder zusammensetzt. er steht auf, prüft den leerlauf der pedale mit einer hand. die kurbeln sausen und surren rückwärts... er lächelt uns an. bevor ich nach dem preis fragen kann, sagt er: "free". ich tue so, als ob ich ihn nicht verstanden habe und frage nach dem preis der reparatur. er besteht darauf - es ist kostenlos. an der ecke dieser gasse trinken wir zusammen kalte tees bzw. kaffees. auch diese bezalt er bevor wir uns versehen, was da geschieht.
als bezahlung hat er übrigens angenommen: einen chom-puh (rosenapfel), mehr nicht...jedoch eine bitte hat er: wir mögen mit der rikscha zum fahrradladen seiner frau kommen, damit er das gefährt und uns vorstellen kann.
dem kommen wir gerne nach...



Riksha-Doctor


english version

in the beginning everthing is so new and exciting. but after a while everything becomes kind of normal. We´re used to being offered something every single day - may it be breakfast, a bottle of water, dinner, a new bottom bracket and coffee…
are we so amiable? are the others so likeable? or maybe it is everyone???

our little adventures fly by and fade away into oblivion so fast that sometimes we don´t even remember where we slept the day before yesterday or what happended yesterday. yet what remains, are the people we have met.

yesterday our spot for the night was a former prison in the railway town of ban taphan hin. Our room: an ex prison cell… this morning I wake up to the sound of a bird we´ve been hearing for quite some time now. this bird shall be thailand for me forever. its sound and the small sniplets of repeating melodies… just beautiful. then the monks in the surrounding temples seem to start their early morning chanting competition…

we have a new bottom bracket now, which is the mechanic heart of our rickshaw-machine. The weird noises and sounds that have steadily increased over the last days have led to us wanting a repair of this essential part. sooner than later. we ask the boys in a sweat-shop and they send us to “somewhere downtown”. there we enquire in the bike shop. the lady just laughs and shakes her head. but she provides us with a small map she draws up quickly. the map features the next 7 Eleven and an ensuing right turn. all the way down and next to the clock shop. alas, again no luck. pauline heads off by foot to ask in yet another shop. the owner (with close to zero english) gives up on explaining the way and takes pauline there herself. both return with a young man and this one at least doesn´t laugh. He expertly rattles the crank… and shakes his head. then he motions us to follow him with the rickshaw to the next little alley which is so narrow it hardly accomodates our vehicle. the boy knocks at an old garage door and out comes an old man. pauline and I immediately know: this man is the doctor who will heal the heart of our little rickshaw.

it takes him about an hour to hammer open the bottom bracket, clean it with gasoline and wire brush, take a brand new bottom bracket from a plastic rope holding about 30 of these, locate an eternally old axis (which unlike ours is in good condition), dump a seemingly arbitrary number of ball bearings into a big pot of grease (later on I am relieved to watch him count them), sending a whippersnapper to fetch a couple of new screws form the store in the next street and put everything back together again. conceding himself a little smile he gets up to test the freewheel of the pedals with one hand. the cranks whir backwards through the air and he smiles at us, big time now. before I can ask for his fee and the price for the spare parts he holds up his hand: “free”. acting as if I didn´t understand I ask for the price. he insists, this job is complimentary. then we all go to have coffee together at the corner store and even the drinks are paid by him before we even know it.

he did accept chom-puh, roseapple, a wonderful and very refreshing local fruit we had to give to him. he would ask only one favour of us: would we be so kind as to take our rickshaw to his wife´s shop so he can present us and the rickshaw to her.

we´re happy to accommodate his little request...

Freitag, 24. Januar 2014

Aerobic im Tempelgarten - Callanetics in the Temple

Heute mal ein Schnelldurchlauf mit vielen Bildern für euch:-)

Gestern haben uns zwei Fahrradfahrerinnen überholt: Jules und Li, unterwegs von London nach Sydney (!) auf ihren selbstgebauten Bampbusfahrrädern (!). Nach dem Abendessen in Thoen haben wir einen gemeinsamen Spaziergang gemacht. Im Innenhof des Tempels haben sich ca. 20 Renter (vorwiegend weiblich) zum gemeinsamen Sport (siehe Video!) versammelt. Einer mehrfachen Aufforderung folgend haben wir schließlich auch mitgemacht :-)

Heute: Schön war´s. Pauline hat die Haare schön - schon ihr zweiter bzw. dritter Frisörbesuch in Thailand! 40 km gefühlt bergab und jetzt befinden wir uns direkt neben einer bedeutenden Sehenswürdigkeit. Welche? Das versuchen wir morgen herauszufinden.

Just a few written remarks and losts of pictures for you today!

Yesterday Jules und Li passed us on their bamboo bikes (!) on their way from London to Sydney (!). After dinner in Thoen we strolled through the little town. In the court of the local temple around 20 seniors (most of them women) have gathered for their evening workout. After they have asked us - persistently - to join in... we did :-) (see video below)

Today: What a beautiful day of cycling. Pauline went to the hair dressers for the third time in Thailand! 40 km of mostly downhill riding and now we´re smack at a famous sight. Which one it is? We have no clue but we´ll find out tomorrow...





flipfloppwolfgang1









Dienstag, 21. Januar 2014

Muskelkater und Rikscha-Taxi - Rikshaw with 7 wheels

8.03 Uhr morgens: „Autsch“ - der Bergsprint hat spürbare Folgen hinterlassen. Der Muskelkater schnurrt vor sich hin und reibt uns unsere törichte Aktion vom eigentlichen „Ruhetag“ unter die Nase. Heute ist Abstieg angesagt. Sind das nicht dieselben Oberschenkelmuskeln, die sich grade schmerzlich in unser Bewusstsein drängen?

0803am: Outch! Running down the mountain has left its traces, i.e. some rather sore thighs. Maybe this hasn´t been not such a good idea, spending a rest day hiking up and consequently running down a mountain. Today we want to leave this mountain range for good.

Während wir unsere Rikscha bepacken, scharen sich immer mehr schaulustige Parkranger und ungläubige Parkangestellte um uns. Eins haben sie alle gemeinsam: Sie raten uns eindringlich davon ab, den Park Richtung Lampang auf dem steilen Bergweg zu verlassen. „Dangerous! Dangerous!“  Wir erklären ihnen (um sie zu beruhigen), dass wir nicht fahren, sondern Seilzüge als Bremse und Lenkung installieren wollen, die wir - während wir hinter der Rikscha gehen - mit unseren Körpern kontrollieren. Die Reaktionen reichen von Lachen, bis Verstummen.

While we´re packing our belongings onto the rikshaw more and more onlookers gather around us. All of them try to discourage us from our plan to go to Lampang using an apparently incredibly dangerous road – why, by the way, shouldn´t be suited to our rikshaw. “Dangerous! Dangerous!” the keep repeating. In an effort to assuage their cocerns we explain our plan of using the ropes (remenber the reins?) as an extra break. Some laugh, some seem rather shocked.

Ich gehe a
uf die Toilette, während Lars weiterpackt. Wieder schmerzen meine Oberschenkel und ich denke nur: „Am liebsten wäre mir, wir könnten die Rikscha auf einen Pickup laden, der uns den Berg runter fährt.“ Als ich zu der Meute zurückkomme, rutschen eben diese Worte einfach aus meinem Mund heraus. 
- Kaum habe ich sie geäußert, fängt ein Mann aus der Runde heftig an zu nicken und zeigt wild gestikulierend auf seinen LKW, mit dem er nach Lamphang fährt. Die Ladefläche des LKWs ist leer.
Es entwickelt sich eine unglaubliche Eigendynamik, für die vor allem die Erleichterung der besorgten Thais verantwortlich ist. Wir haben Mühe, unsere Sachen von der Rikscha zu pfriemeln, bevor sie von 6 Thais auf den LKW gehievt und festgebunden wird. Wir setzen uns neben die Rikscha auf die Ladefläche und es geht los. Bereits nach der ersten Kurve, dem ersten - in der Tat sehr steilen - Gefälle und vor allem - der ersten extremen Steigung - sind wir beide unwahrscheinlich froh, samt Rikscha auf der Ladefläche dieses LKWs zu sitzen. Unbehagen schaffen nur die drei bis zum Bersten gespannten Seile, die wir für je 0,30 Euro in Chiang Mai gekauft haben und an denen nun das Leben unserer Rikscha hängt. Doch sie halten.

I am thinking to myself: „A pick-up truck would be really handy. We could load the rikshaw onto it and safely sail on to Lampang." Just as I tell Lars about this a man starts to nod almost violently and he points at his empty flatbed truck.
Whitin seconds a whole bunch of Thais busy themselves efficiently and less than 5 minutes later our rikshaw is on top of the truck, secured by our ropes. We ride shotgun on the flatbad and very soon we realize that anyone trying this road on a bicycle (let alone a rikshaw) probably has a serious death wish. So we´re rather happy to be where we are and the ropes (bought for 15 Baht each from an old guy in Chinatown/Chiang Mai) are our only concern until we reach the police station 20 km out of Lampang.


Das Rikscha-Taxi nach Lampang - The flatbad truck taxi

20 km vor Lamphang lädt uns der LKW Fahrer an einer Polizeistation ab und wünscht uns lachend eine gute Fahrt - er will nicht einmal Schokolade annehmen, das einzige, was wir ihm anbieten können

The driver goes inside and comes back with another guy and together we hieve the rikshaw back down. They wish us a wonderful journey and refuses the chocolate cockies – the only thing we have to offer.

Abends sitzen wir - wieder einmal - vor der topografischen Karte Thailands und beschließen nicht nach Osten sondern auf der Bundesstraße Nr. 1 Richtung Süden zu fahren, um nicht noch einmal durch eine Bergkette schieben zu müssen. Als wir Lamphang auf der 1 verlassen, sind wir frohen Mutes, erstens die graue unfreundliche Stadt hinter uns lassen und zweitens viele Kilometer schrubben zu können. Nach den ersten 40 km leichten Fahrens müssen wir wieder schieben. Diesmal ist es ein 5 km langer, leichter Anstieg.
Uns geht das Wasser zu Neige und es tauchen keine Fressbuden am schnurgraden Horizont auf.
Ein LKW überholt uns und wartet in der nächsten Parkbucht, bis wir kommen. Der Fahrer läuft auf uns zu und wedelt mit einer Flasche Wasser in der Hand, die er uns schenkt. Er entpuppt sich als leidenschaftlicher Fahrradfahrer und prüft unseren Reifendruck. Er macht uns Mut, es würde jetzt 7 Kilometer bergab gehen, dann gäbe es eine Stadt mit Läden.

In the evening, in Lampang, we study – yet again – the topographic map of thailand. This time we choose Highway No. 1 for our trip south, thus avoiding another mountain range. We´re in high spirits while we leave this quite unhappy and dirty looking town on the Highway which eventually would take us all the way to Bangkok (580 km according to the signpost). After 40 km we find ourselves pushing the rikshaw again, up a 5 km long climb. Nowhere near are refreshments to be seen J A truck passes us and waits for us after the next bend. The driver comes towards us waving a bottle of water he is giving to us. Being a passionate bicyclist himself he expertly checks our tire pressure and leaves us with some very good news: From here on the next 7 km shall be downhill and at the bottom of the slope a small town with shops and restaurants awaits us.



Wir bedanken uns und setzen unseren Weg fort. Er hat Recht. Der Fahrtwind des Gefälles pustet mir fast meinen Strohhut vom Kopf, während ich versuche „Blowing in the wind“ auf der Ukulele zu spielen, die wir vor ein paar Tagen in Lamphun gekauft haben. In der Stadt füllen wir unsere leeren Mägen und fahren weiter, bis wir am Straßenrand ein Schild entdeckt: „Room for let“. Wir checken ein. Später klopft es an unserer Tür und unsere Vermieterin überrascht uns mit frischer Papaya...

We thank him and get moving again. He´s right. I almost lose my hat because we´re going downhill so fast and Lars isn´t even pedalling. Still I find time to practice “Blowin in the wind” on the Ukulele which we have bought a few days ago in Lamphun. After we have filled our empty stomachs with two (sic!) servings of delicious – and quite spicy, as usual – thai food we´re happy to see a sign by the road “Room for let”. This is where we turn in for the night. The landlady surprises us later on with some fresh papaya... 

Sonntag, 19. Januar 2014

Am Limit / On the edge - Doi Khun Tan National Park

Nach eingehendem Studium der topographischen Karte Thailands ergibt sich für uns eine klare Route. Da auf unserem geplante Weg nach Südsüdost eine mittlere Bergkette zu überqueren ist, entscheiden wir uns für einen „Keil“. Dieses tief eingschnittene Tal führt in die Berge und nach einer Kehrtwende wieder auf der anderen Seite heraus. Ein Fluss und die Eisenbahnlinie führen ebenfalls durch das Tal, also entscheiden wir uns für die vermeintlich relativ ebene Strecke.

Unterwegs halten wir an einem Schrottplatz und erzählen von unserer geplanten Route. Der freundliche Thai bekommt einen Lachanfall mit milden Erstickungsanfällen und leichten Grunzlauten. Er schüttelt den Kopf bis die Backen wackeln und kriegt sich nicht mehr ein. Später lassen wir unseren angebrochenen Lenker in einer kleinen Garage für 20 Baht (ca. 50 Eurocent) schweißen. Direkt gegenüber nehmen wir in einem 5-Sterne-Golfressort unseren Lunch ein. Auf dem Parkplatz werden wir mitsamt der Rikscha von einer Gruppe Koreaner umzingelt, die um die Wette Photos von dem Touristenevent - uns - schießen...

Studying the topography of thailand diligently results in a clear plan. As we have to cross a mid-size mountain range on our SW-route, we choose a deep valley that kind of criss-crosses through the mountains. A river and train tracks run also through this valley, so there shouldn´t be any major climbs.

Along the way we stop at a junk yard and tell the guys about our plan. One of the friendly Thais goes into a laughing fit, almost choking himself. He´s shaking his head so hard his jowels start to jibber. Later on we have our handelbars welded at a small garage for 50 Baht (roughly 2 Quarters). On the other side of the road is a 5-Star-Golf Ressort where we lunch. In the parking area a bunch of busy Koreans encircles us and they take pictures of us and our rikshaw, posing with us as if we were the main tourist attraction of the area...


Schließlich nähern wir uns den Bergen und die These: Fluss + Zug = leichte Steigung bestätigt sich zunächst. Es wird langsam hügeliger und ruhiger. Ab und zu steigen wir beide ab und schieben die Rikscha einen Hügel hinauf. Alles gut, also. Als ein Schild auf den Bahnhof und den Eisenbahntunnel verweist, ändert sich allerdings die Szenerie. Vor uns bäumt sich eine Rampe auf mit mindestens 15% Steigung.  Die Rikscha da hinauf?!?! Wir nutzen unsere Seile, um Zügel für den Lenker zu bauen. So können wir beide von hinten schieben und lenken. „Kleine Schritte machen“, ächze ich zu Pauline herüber, die sich neben mir ins Zeug wirft. Überflüssiger Hinweis. Unser Fortschritt wird immer langsamer bis wir wirklich zentimeterweise hinaufkriechen. Kurze Pause in einer Kurve. Danach der Blick auf die nächste Rampe...

Finally we reach the mountains and our theory of "River + Train tracks = Mild Climbing" is confirmed. Slowly hills start to rise and the forest on both sides of the road closes in, becoming more and more quite. So far, so good. Every now and then we dismount and push the rikshaw up small climbs. As we reach the train station and the train tracks vanish into Thailand´s longest rail tunnel, a change is about to happen: A climb worthy of the steepes San Francisco roads blocks our view. We use ropes for reigns so that we can both push the rikshaw from behind. "Make small steps" i manage to blurt out to Pauline in between heavy breathing. Superfluous tip, this was. We crawl up the climb - literally - inch by inch. A short break in a bend and looking up the next climb...


Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir das Tor des Nationalparks und die ersten ebenen Meter Straße fühlen sich göttlich an. Das Parkteam johlt und traut seinen Augen nicht. Komisches Gefühl, an das wir uns beide ein wenig gewöhnt haben: Überall, wo wir auftauchen, begrüßen uns die Menschen mit Jubel – wie bei der Tour de France.

Am nächsten Tag legen wir einen Ruhetag ein. Allerdings wollen wir auch hinauf bis zum Aussichtspunkt im Nationalpark (1375m). Wir schlafen also aus (bis 8:30), frühstücken und legen uns zwei Stunden lang auf eine Wiese: Acroyoga, Ukulelenstunde für Pauline und lesen. Dann geht es 7km zu Fuß bergauf durch den Dschungel… es wird stiller und mystischer… beschreiben lässt sich das Gefühl kaum. Oben angekommen gibt es kurz vor Sonnenuntergang den versprochenen Rundumblick! Ach ja, und runter müssen wir auch wieder.

Just before the sun sets we reach the gate to Doi Khun Tan National Park and the first meters of even road feel like heaven to us. The rangers are having quite some fun as they see us approaching their gate. Strange sensation this is and we´re both starting to get used to it: whereever we turn up people start to cheer us on - feels a bit like the Tour de France.

The next day shall be a rest day. Still, we want to hike up to the view point (@ 4500 feet). Thus, we sleep in (until 0830 am), have breakfast and spend two hours doing acroyoga, playing ukulele and reading. Then we set out to the 7km hike through the jungle. Quiet. Mystic. Again we reach our destination - the top of the mountain - just before the sun sets and we´re rewarded with a beautiful 360-view of northern Thailand. And yes, you´re right, we have to get back down again.



Um vor Einbruch der Dunkelheit (das geht nahe des Äquators ziemlich schnell) zurückzukommen, joggen wir die Strecke zurück durch den Dschungel, was ein Heidenspaß ist: Die Beine bergab laufen lassen, Tritte suchen, links hüpfen, rechts springen, dann mal kurz rutschen und irgendein inneres Ortungs- und Balancesystem sorgt immer wieder auf´s neue für´s Gleichgewicht und vermeidet erfolgreich jeglichen Sturz. Unterwegs begegnen wir einigen leicht erstaunten Thais… ;-)

To make it before dark (near the equator it gets dark rather fast), we run down through the jungle, which is great fun: Let your legs do their thing, let your eyes scan for the best spots to set down your feet, jump left, jump right, slide a bit and evyerthing is being calibrated within split seconds by something located - maybe - within our brain and prevents us from taking a nasty fall. The Thais we meet on our way down looked rather stunned, by the way ;-)

Wild West? Wild East!


Achtung: Die mobile Website zeigt Videos leider nicht an! Es ist aber da, glaubt mir :-)
Please note: Sites adapted to cell phone usage do not display video. I can assure you, it´s there - trust me ;-)


Freitag, 17. Januar 2014

Sie fährt.

Chiang Mai: Abfahrt / Departure
Sie fährt. Sie fährt tatsächlich. Sie fährt mit uns und wir mit ihr. Ein Hoch auf unsere Rikscha.

Was bisher geschah:

Nach einem letzten Stop am Fahrradladen in der Chiang Mai Road verlassen wir Chiang Mai am Donnerstagmittag. Unsere Ausrüstung ist nun um zwei Ersatzschläuche, eine Fahrradpumpe, Flickzeug und eine Tigerhupe reicher. In den Tagen vor unserer Abfahrt haben wir die „Baumärkte“ und Kramläden der Stadt nach nützlichen Utensilien durchstromert…hier einige unserer Erstehnisse:

- meterweise Schleifpapier in 5 verschiedenen Körnungen (sollte man stets dabei haben)
- zwei Fahnen: König (gelb) und Thailand (blau, weiß, rot), damit etwas im Fahrtwind flattert
- USB Lautsprecher, deren Verbindungskabel wir durch ein Dickeres ersetzt haben und die, durch ein Powerbook angetrieben, in Verbindung mit dem iPod das Soundsystem darstellen
- diverses Werkzeug, Schrauben, Kabelbinder, Abschleppseil, Spanngummis
- Air Mail Briefumschläge (die waren hübschlich), Sekundenkleber (nützlich)
- Sonnenbrillen und ein Strohhut mit Riesenkrempe
- Lötkolben als Spielzeug für Pauline

Unsere Erstehnisse / Our newly acquired gear
Am Donnerstagabend befinden wir uns in Lamphun und sind um einige Kalorien ärmer sowie um den ersten Sonnenbrand reicher.

Wir passieren einen wunderschönen Tempel, halten an und wissen - wir sind unterwegs.
Wir sind frei.
Wir sind hungrig. Wir landen in einem vegetarischen Restaurant und essen fleischloses Hünchen.

Wir sind wie ein Fehler in der thailändischen Matrix.
Wir, die „Farangs“ bedienen uns eines antiquierten thailändischen Transportmittels, welches längst von Motorrollern abgelöst wurde.
Wir bereisen damit das Land - ihr Land.
Plötzlich sind wir keine Touristen mehr, sondern ein Rikscha fahrendes Bindeglied zwischen Kulturen und Generationen.

Die Reaktionen sind berührend.
Die Thais wollen Teil unserer Reise werden, uns fotografieren, unserem Blog folgen und uns unterstützen.

Tang, eine liebenswerte Englisch sprechende Kaffeeverkäuferin in Lamphun bringt uns überlebenswichtige thailändische Sätze wie „Wo ist das Klo, bitte?" oder "Gibt es hier irgendwo einen Platz zum Schlafen?", bei.

Auf dem Weg von Lamphun nach Mae Tha werden wir von einem fahrenden Straßenverkäufer ausgebremst.
Er steigt von seinem Roller, greift in seine Kühlbox, gibt uns drei Flaschen zu Trinken, packt uns (köstliches!) Essen ein und drückt uns 40 Baht in die Hand.

Der uns beschenkende Straßenverkäufer / Street vendor giving presents to us
Ein Pärchen an einer Straßenküche (ohne Englischkenntnisse) telefoniert auf unsere Frage nach einem Schlafplatz gefühlt ganz Thailand ab - mit Erfolg. Kurz darauf hält ein Pick-Up und eine Frau sammelt uns ein. Sie vermietet Bungalows. Wir lassen unsere Rikscha an einer Polizeistation zurück und sind froh, vor endgültigem Einbruch der Dunkelheit 5km weiter ein Dach über dem Kopf zu haben.

Die ersten Hügel wurden erfolgreich - schiebender Weise - bezwungen - und jauchzender Weise - hinabgerollt; wir haben herausgefunden, dass Guesthouses im ländlichen Thailand eher spärlich gesäht sind, eine Ukulele gekauft und den Erfinder der Seife gelobpreist.
Morgen früh geht es weiter Richtung Lamphang...

...Nudelsuppe und Sonne ahoi.

Da müssen wir noch rüber / These have yet to be crossed :)