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Chiang Mai: Abfahrt / Departure |
Sie fährt. Sie fährt tatsächlich. Sie fährt mit uns und wir
mit ihr. Ein Hoch auf unsere Rikscha.
Was bisher geschah:
Nach einem letzten Stop am Fahrradladen in der Chiang Mai
Road verlassen wir Chiang Mai am Donnerstagmittag. Unsere Ausrüstung ist nun um
zwei Ersatzschläuche, eine Fahrradpumpe, Flickzeug und eine Tigerhupe reicher.
In den Tagen vor unserer Abfahrt haben wir die „Baumärkte“ und Kramläden der
Stadt nach nützlichen Utensilien durchstromert…hier einige unserer Erstehnisse:
- meterweise Schleifpapier in 5 verschiedenen Körnungen
(sollte man stets dabei haben)
- zwei Fahnen: König (gelb) und Thailand (blau, weiß, rot),
damit etwas im Fahrtwind flattert
- USB Lautsprecher, deren Verbindungskabel wir durch ein
Dickeres ersetzt haben und die, durch ein Powerbook angetrieben, in Verbindung
mit dem iPod das Soundsystem darstellen
- diverses Werkzeug, Schrauben, Kabelbinder, Abschleppseil,
Spanngummis
- Air Mail Briefumschläge (die waren hübschlich),
Sekundenkleber (nützlich)
- Sonnenbrillen und ein Strohhut mit Riesenkrempe
- Lötkolben als Spielzeug für Pauline
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Unsere Erstehnisse / Our newly acquired gear |
Am Donnerstagabend befinden wir uns in Lamphun und sind um
einige Kalorien ärmer sowie um den ersten Sonnenbrand reicher.
Wir passieren einen wunderschönen Tempel, halten an und
wissen - wir sind unterwegs.
Wir sind frei.
Wir sind hungrig. Wir landen in einem vegetarischen Restaurant und essen fleischloses Hünchen.
Wir sind wie ein Fehler in der thailändischen Matrix.
Wir, die „Farangs“ bedienen uns eines antiquierten
thailändischen Transportmittels, welches längst von Motorrollern abgelöst
wurde.
Wir bereisen damit das Land - ihr Land.
Plötzlich sind wir keine Touristen mehr, sondern ein Rikscha
fahrendes Bindeglied zwischen Kulturen und Generationen.
Die Reaktionen sind berührend.
Die Thais wollen Teil unserer Reise werden, uns
fotografieren, unserem Blog folgen und uns unterstützen.
Tang, eine liebenswerte Englisch sprechende
Kaffeeverkäuferin in Lamphun bringt uns überlebenswichtige thailändische Sätze
wie „Wo ist das Klo, bitte?" oder "Gibt es hier irgendwo einen Platz
zum Schlafen?", bei.
Auf dem Weg von Lamphun nach Mae Tha werden wir von einem
fahrenden Straßenverkäufer ausgebremst.
Er steigt von seinem Roller, greift in seine Kühlbox, gibt
uns drei Flaschen zu Trinken, packt uns (köstliches!) Essen ein und drückt uns
40 Baht in die Hand.
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Der uns beschenkende Straßenverkäufer / Street vendor giving presents to us |
Ein Pärchen an einer Straßenküche (ohne Englischkenntnisse)
telefoniert auf unsere Frage nach einem Schlafplatz gefühlt ganz Thailand ab -
mit Erfolg. Kurz darauf hält ein Pick-Up und eine Frau sammelt uns ein. Sie
vermietet Bungalows. Wir lassen unsere Rikscha an einer Polizeistation zurück
und sind froh, vor endgültigem Einbruch der Dunkelheit 5km weiter ein Dach über
dem Kopf zu haben.
Die ersten Hügel wurden erfolgreich - schiebender Weise -
bezwungen - und jauchzender Weise - hinabgerollt; wir haben herausgefunden,
dass Guesthouses im ländlichen Thailand eher spärlich gesäht sind, eine Ukulele
gekauft und den Erfinder der Seife gelobpreist.
Morgen früh geht es weiter Richtung Lamphang...
...Nudelsuppe und Sonne ahoi.