Dienstag, 28. Januar 2014

Neues Tretlager - New bottom bracket installed

hello and welcome to our blog! english version below the pictures!

hallo! am anfang ist alles aufregend und neu und dann wird es irgendwie normal. normal, dass wir jeden tag irgendetwas geschenkt bekommen - vorgestern ein frühstück, gestern eine flasche wasser und ein abendbrot, dann ein neues tretlager und kaffee...

sind wir so nett? oder die anderen? oder möglicherweise alle?

erlebnisse ziehen so schnell vorüber, an uns vorbei und hinter uns in die vergessenheit, dass wir manchmal kaum wissen wo wir vorgestern übernachtet haben oder was gestern passiert ist. das, was bleibt, sind meistens die menschen, denen wir begegnet sind.

gestern nacht haben wir in einem umgebauten gefängnis an der bahnhofsstadt ban taphan hin eingecheckt. unser zimmer: eine ehemalige zelle... heute morgen weckt mich ein vogel, der für mich immer thailand sein wird, dieser klang und diese kleine abfolge von drei oder vier melodietönen. dann fangen die mönche in den nahe gelegenen klostern um die wette zu chanten an...

wir haben also ein neues tretlager, das ist das mechanische herz unserer rikscha-maschine. die knackenden geräusche und das knarzen waren in den letzten tagen immer lauter geworden, sodass wir für heute eine reparatur ins auge gefasst haben. wir fragen also im ersten laden, der sich eher als tuning-shop heranwachsender herausstellt. wir werden ins "zentrum" geschickt. im dortigen fahrradgeschäft begrüßt man uns kopfschüttelnd und mit dem thailändischen handschütteln (handfläche nach außen, hand vor der brust), das bedeutet: "tut mir leid, nein." aber wir erhalten eine handgezeichnete karte: bis zum nächsten 7-Eleven und dann rechts bis zum uhrenladen. auch dort gibt es keine teile für unser uraltmodell - baujahr vermutlich irgendwann in den 1950er Jahren. pauline fragt in einem weiteren laden nach und die betreiberin nimmt sie schließlich persönlich mit (nachdem alle wegbeschreibungsversuche gescheitert sind). die beiden kommen mit einem jungen mann zurück, der zumindest schon mal fachmännisch an der kurbel rüttelt, den kopf schüttelt und uns bedeutet ihm samt rikscha zu folgen. nach 30m geht es rechts in eine gasse hinein, so eng, dass unsere rikscha kaum hineinpasst. es wird an einer metalltür geklopft und als ein alter mann in der garagentür erscheint, wissen wir beide: das ist er. dieser mann ist der arzt, der unsere rikscha wieder heilen wird. es dauert eine stunde, während der er das alte tretlager mit hammerschlägen öffnet, das gehäuse mit benzin und einer drahtbürse reinigt, von einer plastikkette mit 20 modellen ein blitzblankneues tretlager abschneidet, eine uralter achse findet (aber in gutem zustand, im gegensatz zu unserer), scheinbar eine willkürliche menge an tretlagerkugeln in einen großen fetttopf wift (später zählt er sie gottseidank doch noch), einen jungspund losschickt, damit er zwei neue schrauben holt und schließlich alles wieder zusammensetzt. er steht auf, prüft den leerlauf der pedale mit einer hand. die kurbeln sausen und surren rückwärts... er lächelt uns an. bevor ich nach dem preis fragen kann, sagt er: "free". ich tue so, als ob ich ihn nicht verstanden habe und frage nach dem preis der reparatur. er besteht darauf - es ist kostenlos. an der ecke dieser gasse trinken wir zusammen kalte tees bzw. kaffees. auch diese bezalt er bevor wir uns versehen, was da geschieht.
als bezahlung hat er übrigens angenommen: einen chom-puh (rosenapfel), mehr nicht...jedoch eine bitte hat er: wir mögen mit der rikscha zum fahrradladen seiner frau kommen, damit er das gefährt und uns vorstellen kann.
dem kommen wir gerne nach...



Riksha-Doctor


english version

in the beginning everthing is so new and exciting. but after a while everything becomes kind of normal. We´re used to being offered something every single day - may it be breakfast, a bottle of water, dinner, a new bottom bracket and coffee…
are we so amiable? are the others so likeable? or maybe it is everyone???

our little adventures fly by and fade away into oblivion so fast that sometimes we don´t even remember where we slept the day before yesterday or what happended yesterday. yet what remains, are the people we have met.

yesterday our spot for the night was a former prison in the railway town of ban taphan hin. Our room: an ex prison cell… this morning I wake up to the sound of a bird we´ve been hearing for quite some time now. this bird shall be thailand for me forever. its sound and the small sniplets of repeating melodies… just beautiful. then the monks in the surrounding temples seem to start their early morning chanting competition…

we have a new bottom bracket now, which is the mechanic heart of our rickshaw-machine. The weird noises and sounds that have steadily increased over the last days have led to us wanting a repair of this essential part. sooner than later. we ask the boys in a sweat-shop and they send us to “somewhere downtown”. there we enquire in the bike shop. the lady just laughs and shakes her head. but she provides us with a small map she draws up quickly. the map features the next 7 Eleven and an ensuing right turn. all the way down and next to the clock shop. alas, again no luck. pauline heads off by foot to ask in yet another shop. the owner (with close to zero english) gives up on explaining the way and takes pauline there herself. both return with a young man and this one at least doesn´t laugh. He expertly rattles the crank… and shakes his head. then he motions us to follow him with the rickshaw to the next little alley which is so narrow it hardly accomodates our vehicle. the boy knocks at an old garage door and out comes an old man. pauline and I immediately know: this man is the doctor who will heal the heart of our little rickshaw.

it takes him about an hour to hammer open the bottom bracket, clean it with gasoline and wire brush, take a brand new bottom bracket from a plastic rope holding about 30 of these, locate an eternally old axis (which unlike ours is in good condition), dump a seemingly arbitrary number of ball bearings into a big pot of grease (later on I am relieved to watch him count them), sending a whippersnapper to fetch a couple of new screws form the store in the next street and put everything back together again. conceding himself a little smile he gets up to test the freewheel of the pedals with one hand. the cranks whir backwards through the air and he smiles at us, big time now. before I can ask for his fee and the price for the spare parts he holds up his hand: “free”. acting as if I didn´t understand I ask for the price. he insists, this job is complimentary. then we all go to have coffee together at the corner store and even the drinks are paid by him before we even know it.

he did accept chom-puh, roseapple, a wonderful and very refreshing local fruit we had to give to him. he would ask only one favour of us: would we be so kind as to take our rickshaw to his wife´s shop so he can present us and the rickshaw to her.

we´re happy to accommodate his little request...

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