Dienstag, 21. Januar 2014

Muskelkater und Rikscha-Taxi - Rikshaw with 7 wheels

8.03 Uhr morgens: „Autsch“ - der Bergsprint hat spürbare Folgen hinterlassen. Der Muskelkater schnurrt vor sich hin und reibt uns unsere törichte Aktion vom eigentlichen „Ruhetag“ unter die Nase. Heute ist Abstieg angesagt. Sind das nicht dieselben Oberschenkelmuskeln, die sich grade schmerzlich in unser Bewusstsein drängen?

0803am: Outch! Running down the mountain has left its traces, i.e. some rather sore thighs. Maybe this hasn´t been not such a good idea, spending a rest day hiking up and consequently running down a mountain. Today we want to leave this mountain range for good.

Während wir unsere Rikscha bepacken, scharen sich immer mehr schaulustige Parkranger und ungläubige Parkangestellte um uns. Eins haben sie alle gemeinsam: Sie raten uns eindringlich davon ab, den Park Richtung Lampang auf dem steilen Bergweg zu verlassen. „Dangerous! Dangerous!“  Wir erklären ihnen (um sie zu beruhigen), dass wir nicht fahren, sondern Seilzüge als Bremse und Lenkung installieren wollen, die wir - während wir hinter der Rikscha gehen - mit unseren Körpern kontrollieren. Die Reaktionen reichen von Lachen, bis Verstummen.

While we´re packing our belongings onto the rikshaw more and more onlookers gather around us. All of them try to discourage us from our plan to go to Lampang using an apparently incredibly dangerous road – why, by the way, shouldn´t be suited to our rikshaw. “Dangerous! Dangerous!” the keep repeating. In an effort to assuage their cocerns we explain our plan of using the ropes (remenber the reins?) as an extra break. Some laugh, some seem rather shocked.

Ich gehe a
uf die Toilette, während Lars weiterpackt. Wieder schmerzen meine Oberschenkel und ich denke nur: „Am liebsten wäre mir, wir könnten die Rikscha auf einen Pickup laden, der uns den Berg runter fährt.“ Als ich zu der Meute zurückkomme, rutschen eben diese Worte einfach aus meinem Mund heraus. 
- Kaum habe ich sie geäußert, fängt ein Mann aus der Runde heftig an zu nicken und zeigt wild gestikulierend auf seinen LKW, mit dem er nach Lamphang fährt. Die Ladefläche des LKWs ist leer.
Es entwickelt sich eine unglaubliche Eigendynamik, für die vor allem die Erleichterung der besorgten Thais verantwortlich ist. Wir haben Mühe, unsere Sachen von der Rikscha zu pfriemeln, bevor sie von 6 Thais auf den LKW gehievt und festgebunden wird. Wir setzen uns neben die Rikscha auf die Ladefläche und es geht los. Bereits nach der ersten Kurve, dem ersten - in der Tat sehr steilen - Gefälle und vor allem - der ersten extremen Steigung - sind wir beide unwahrscheinlich froh, samt Rikscha auf der Ladefläche dieses LKWs zu sitzen. Unbehagen schaffen nur die drei bis zum Bersten gespannten Seile, die wir für je 0,30 Euro in Chiang Mai gekauft haben und an denen nun das Leben unserer Rikscha hängt. Doch sie halten.

I am thinking to myself: „A pick-up truck would be really handy. We could load the rikshaw onto it and safely sail on to Lampang." Just as I tell Lars about this a man starts to nod almost violently and he points at his empty flatbed truck.
Whitin seconds a whole bunch of Thais busy themselves efficiently and less than 5 minutes later our rikshaw is on top of the truck, secured by our ropes. We ride shotgun on the flatbad and very soon we realize that anyone trying this road on a bicycle (let alone a rikshaw) probably has a serious death wish. So we´re rather happy to be where we are and the ropes (bought for 15 Baht each from an old guy in Chinatown/Chiang Mai) are our only concern until we reach the police station 20 km out of Lampang.


Das Rikscha-Taxi nach Lampang - The flatbad truck taxi

20 km vor Lamphang lädt uns der LKW Fahrer an einer Polizeistation ab und wünscht uns lachend eine gute Fahrt - er will nicht einmal Schokolade annehmen, das einzige, was wir ihm anbieten können

The driver goes inside and comes back with another guy and together we hieve the rikshaw back down. They wish us a wonderful journey and refuses the chocolate cockies – the only thing we have to offer.

Abends sitzen wir - wieder einmal - vor der topografischen Karte Thailands und beschließen nicht nach Osten sondern auf der Bundesstraße Nr. 1 Richtung Süden zu fahren, um nicht noch einmal durch eine Bergkette schieben zu müssen. Als wir Lamphang auf der 1 verlassen, sind wir frohen Mutes, erstens die graue unfreundliche Stadt hinter uns lassen und zweitens viele Kilometer schrubben zu können. Nach den ersten 40 km leichten Fahrens müssen wir wieder schieben. Diesmal ist es ein 5 km langer, leichter Anstieg.
Uns geht das Wasser zu Neige und es tauchen keine Fressbuden am schnurgraden Horizont auf.
Ein LKW überholt uns und wartet in der nächsten Parkbucht, bis wir kommen. Der Fahrer läuft auf uns zu und wedelt mit einer Flasche Wasser in der Hand, die er uns schenkt. Er entpuppt sich als leidenschaftlicher Fahrradfahrer und prüft unseren Reifendruck. Er macht uns Mut, es würde jetzt 7 Kilometer bergab gehen, dann gäbe es eine Stadt mit Läden.

In the evening, in Lampang, we study – yet again – the topographic map of thailand. This time we choose Highway No. 1 for our trip south, thus avoiding another mountain range. We´re in high spirits while we leave this quite unhappy and dirty looking town on the Highway which eventually would take us all the way to Bangkok (580 km according to the signpost). After 40 km we find ourselves pushing the rikshaw again, up a 5 km long climb. Nowhere near are refreshments to be seen J A truck passes us and waits for us after the next bend. The driver comes towards us waving a bottle of water he is giving to us. Being a passionate bicyclist himself he expertly checks our tire pressure and leaves us with some very good news: From here on the next 7 km shall be downhill and at the bottom of the slope a small town with shops and restaurants awaits us.



Wir bedanken uns und setzen unseren Weg fort. Er hat Recht. Der Fahrtwind des Gefälles pustet mir fast meinen Strohhut vom Kopf, während ich versuche „Blowing in the wind“ auf der Ukulele zu spielen, die wir vor ein paar Tagen in Lamphun gekauft haben. In der Stadt füllen wir unsere leeren Mägen und fahren weiter, bis wir am Straßenrand ein Schild entdeckt: „Room for let“. Wir checken ein. Später klopft es an unserer Tür und unsere Vermieterin überrascht uns mit frischer Papaya...

We thank him and get moving again. He´s right. I almost lose my hat because we´re going downhill so fast and Lars isn´t even pedalling. Still I find time to practice “Blowin in the wind” on the Ukulele which we have bought a few days ago in Lamphun. After we have filled our empty stomachs with two (sic!) servings of delicious – and quite spicy, as usual – thai food we´re happy to see a sign by the road “Room for let”. This is where we turn in for the night. The landlady surprises us later on with some fresh papaya... 

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